Gewerbliche Schulen des Lahn-Dill-Kreises

  • Aktuelle Seite:
  • Home
  • GSD-Digital

GSD-Digital

Das Medienbildungskonzept der Gewerblichen Schulen Dillenburg


Während der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Umsetzung eines Hybridunterrichtes, d.h. eines Unterrichtes in Präsenz- und Distanzform (Stufe 3) bzw. des Distanzunterrichtes (Stufe 4) halten wir den Kontakt zu unseren Schülerinnen, Schülern und Studierenden vorrangig auf digitalem Wege. Hierzu nutzen wir die Möglichkeiten eines digitalen Kommunikationstools und setzen unsere digitale Ausstattung zielführend ein.

Wie der Kontakt gehalten wird und der Unterricht in der aktuellen Situation umgesetzt wird, beschreibt unser GSD-Kommunikationskonzept…

Medienbildunng Plakat NEU ppt 2021.01

Von den zukünftigen Fachkräften müssen sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich große Herausforderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung bewältigt werden. Dazu ist es dringend erforderlich, das Thema der Digitalisierung/Medienbildung für eine Berufliche Schule mit einem technischen Schwerpunkt auch das Thema Industrie 4.0 in das unterrichtliche Geschehen einzubinden. Es ist ein im Leitbild der Gewerblichen Schulen Dillenburg (GSD) definiertes Ziel, welches ebenfalls im Schulprogramm und in den Handlungsfeldern implementiert ist, dass die Lernenden nach Beendigung ihres Bildungsganges durch den Erwerb von digitalen Kompetenzen befähigt sind, die Herausforderungen zu meistern. Eine Beschreibung der medialen Kompetenzstufen, auf der Grundlage der Kultusministerkonferenz (KMK) – Kompetenzanforderungen, werden in der Abbildung dargestellt.

11

Abbildung 1:  Kompetenzbereiche in der digitalen Welt (KMK)


Um die digitalen Kompetenzen der Lernenden nachhaltig zu fördern ist es notwendig, basierend auf den Rahmenlehrplänen, den Unterricht mit methodisch‐didaktischen Elementen aus den o. g. sechs Kernbereichen zu erweitern. Dazu müssen zum größtmöglichen Gelingen einerseits die technische und die digitale Infrastruktur und Ausstattung vorhanden sein und anderseits die Lehrkräfte durch Fort‐ und Weiterbildung in die Lage versetzt werden, diese Kompetenzen zu fördern.

Unser 3-stufiges Konzept zur digitalen, beruflichen Handlungskompetenz

Anstelle einer an Fächern und Jahrgängen orientierten Beschreibung von Kompetenzbereichen, wie es z. B. für allgemeinbildende Schulen typisch ist, stehen die Gewerblichen Schulen Dillenburg vor der Herausforderung, ein handhabbares und umfassendes Kompetenzraster für acht Berufsfelder in neun Schulformen zu entwerfen. Dazu dienen drei Kompetenzbereiche der Digitalisierung als Raster der Zielformulierung. Demnach sollen alle Lernenden in den genannten Schulformen und Bildungsangeboten nach Beendigung des jeweiligen Bildungsangebotes über eine digitale, berufliche Handlungskompetenz in den nachfolgend genannten Ausprägungen verfügen:

  • digitale Basiskompetenz
  • digitale Aufbaukompetenz
  • Kompetenz der digitalen Spezialisierung

Das folgende Schaubild zeigt die zentrale Stellung der digitalen Kompetenzen im Handlungsfeld der Digitalisierung an den Gewerblichen Schulen Dillenburg.

2

Abbildung 2:  Dillenburger Digitalkonzept der Gewerblichen Schulen des Lahn-Dill-Kreises


Steuergruppe Digitalisierung/Medienbildung

Im Rahmen der Erstellung des Medienbildungskonzeptes wurde die Steuergruppe Digitalisierung/ Medienbildung gegründet. Diese begleitet die digitale und mediale Bildung an der Schule. Die Integration aller aktiven, an der digitalen Ausrichtung der Schule beteiligten Gruppen gewährleistet, dass eine einheitliche strategische digitale Schulentwicklung möglich ist und gelingen kann.

Zudem ist die Abstimmung der unterrichtlichen Ausrichtung mit der Steuergruppe Unterrichtsentwicklung, des damit verbundenen Qualitätsmanagements und dem Handlungsfeld „Lehr‐ und Lernarrangements“ zwingend notwendig. Das Medienkonzept ist Teil des schulischen Qualitätsprogramms und befindet sich in einem kontinuierlichen Qualitätsentwicklungsprozess.

Fortbildung der Lehrkräfte

Die Lehrkräfte der Gewerblichen Schulen Dillenburg stellen sich mit großem Engagement der Herausforderung des im Leitbild der Schule priorisierten Handlungsfelds der Digitalisierung und der zielgerichteten Implementierung in den konkreten Unterricht sowie der Einbeziehung in die Abläufe und Prozesse der Schulorganisation und Schulverwaltung.

Im Einzelnen sind dies:

  • Schulinterne Fortbildungen zur Nutzung von geeigneten Kommunikationstools, durchgeführt von Kolleginnen und Kollegen (Multiplikatoren)
  • Fortbildungen, die die Inbetriebnahme und vertiefte fachliche Durchdringung der neuen Anlagen/Geräte/Hard- und Software ermöglichen
  • Fortbildungen, die die Lehrkräfte im didaktisch/methodischen Kontext unterstützen, Lernaufgaben zu entwickeln und die „neue“ betriebliche digitale Realität abbilden
  • Gemeinsame Fortbildungen mit den regionalen Bildungspartnern - hier den Ausbildungsbetrieben - welche die vorhandenen Anlagen ebenfalls für ihre internen Weiterbildungsmaßnahmen nutzen können
  • Fortbildungen der Hessischen Landesstelle für Technologiefortbildungen (HLFT), die auch dem kollegialen Austausch und der Information der Lehrkräfte dienen

Ausstattung

Damit die digitalen Kompetenzen erreicht werden können, ist die entsprechende Ausstattung der Klassenräume, Lernzonen und Demonstrationsräumen sowie der Küchen und Werkstätten zwingend notwendig. Das Vorhandensein von WLAN im gesamten Schulgebäude ist hierfür eine Grundvoraussetzung, und für eine intensive WLAN‐ und Internetnutzung ist wiederum eine ausreichende Breitbandanbindung der Schule unverzichtbar. Ein störungsarmer Betrieb der digitalen Lehr-Lerninfrastrukturen ist für den Erwerb von Bildung in der digitalen Welt von zentraler Bedeutung.

Wir wollen dabei eine klare Arbeitsteilung: Lehrkräfte arbeiten pädagogisch und konzeptionell, wohingegen der technische Support in die Hände von IT-Fachfrauen und -männern gehört.“

Die Lehrkräfte haben die mediale Standardausstattung des Klassenraumes 4.0 als Klassenraum der Zukunft, der Lernzonen sowie der räumlichen Lerneinheiten/Compartments beschrieben (siehe Abb.). Der Klassenraum 4.0 setzt eine stabil funktionierende IT-Infrastruktur voraus und beinhaltet eine an den pädagogischen Erfordernissen ausgerichtete Hardware- und Software-Ausstattung.

33

Abbildung 3:  Medienkonzept einer Lernumgebung 4.0


Zukunftsweisende Technologien

Neben diesen grundsätzlichen für alle Räume formulierten Anforderungen ist der Ausbau der Nutzung von zukunftsweisenden Technologien, wie Industrie 4.0, 3D‐Druck, Robotik und der Einsatz von moderner Simulationssoftware, um die Lernenden auf eine digitale herausfordernde Arbeitswelt vorzubereiten, von zentraler Bedeutung.

Weitere Informationen zur I4.0-Ausstatung und zum pädagogischen Konzept erhalten Sie hier…

Das experimentelle Arbeiten in Laboren z. B. im Bereich der Netzwerktechnik oder in der IT‐Sicherheit ist eine Notwendigkeit, die zur Vorbereitung der Lernenden auf Ihr Arbeitsfeld unabkömmlich ist. Dafür ist neben aktueller Standardsoftware und aktuellen Betriebssystemen auch aktuelle Spezialsoftware notwendig.

Unser softwaredefiniertes schulinternes Rechenzentrum (SDDC)

Es ist zu berücksichtigen, dass die Lernenden unserer Schule einerseits über sehr heterogene „Startkompetenzen“ verfügen und andererseits auch technisch höchst unterschiedlich ausgestattet sind. Die Prinzipien LYOD (Leave your own device) und BYOD (Bring your own device) müssen deshalb strategisch integriert und eine IT-Infrastruktur bereitgestellt werden, die diese Unterschiede ausgleicht, so dass jedem Lernenden eine vergleichbare IT-Plattform als Lernumgebung angeboten wird. Für einen möglichst chancengleichen Bildungserwerb der Lernenden, wurden in Bedarfsfällen bereits Tablets als Leihgeräte ausgegeben.

Idealerweise ist diese IT-Plattform unabhängig vom Endgerät und unabhängig vom Lernort.

„Wir sind überzeugt, dass eine vereinzelte Verwendung von Medien und Anwendungen im Unterricht zu keinem nachhaltigen Lerneffekt führt, wenn diese zuhause und im Betrieb nicht in gleicher Weise zugänglich sind! Denn genau das ist der Fall, wenn digitale Handlungskompetenzen nur im direkten Unterrichtskontext erfahren werden können, weil die erforderlichen Endgeräte (Devices) sowie Zugriffsmöglichkeiten auf Anwendungen und Dateien außerhalb der Schule nicht in gleicher Weise zur Verfügung stehen.“

Weiterhin ist die Annahme, dass möglichst viele Laptops/PCs/Tablets zu beschaffen sind, um eine moderne Medienschule zu erreichen, eine Illusion. Sie ist ohne Berücksichtigung der unterrichtsspezifischen Anwendungen nicht nachhaltig und die Installation, Konfiguration und laufende Pflege der Geräte kostet zu viel Zeit und Bandbreite (Downloads, Updates) Sie ist auch teuer und unflexibel, da Endgeräte und Betriebssysteme sowie Anwendungen laufend erneuert werden müssen.

Unsere „IT-Philosophie“ orientiert sich am Zukunftsmodell des Software-definierten-Rechenzentrums (SDDC). Dort werden alle Elemente einer IT-Infrastruktur zusammengefasst und automatisiert. Der Einsatz von SDDCs unterstützt die Verwendung herkömmlicher, vor allem im Endgerät beinahe beliebiger Hardware (BYOD).

Aus diesem Grund bieten die Gewerblichen Schulen in einer Pilotphase sogenannte virtuelle Computer an. Der Breitbandanschluss macht es damit möglich, selbst mit einem veralteten Computer neueste Software zu nutzen, denn die Programme befinden sich im Rechenzentrum der Schule.

4

Abbildung 4: Struktureller Aufbau des softwaredefinierten schulinternen Rechenzentrums (SDDC)

 

 

 

Drucken E-Mail