Aktuelles der Gewerblichen Schulen Dillenburg

Studierende der FST bei Heck+Becker

Studierende der Fachschule für Technik besuchen die Firma Heck+Becker in Dautphetal

Normalerweise sieht der Stundenplan der Studierenden der Fachschule für Technik der Gewerblichen Schulen Dillenburg am Samstag 6 Unterrichtsstunden vor. Dazu kommen jeweils 4-stündige Unterrichtsblöcke am Dienstag- und am Donnerstagabend. Ein wahrer Kraftakt, den die Facharbeiterinnen und Facharbeiter während der 4-jährigen Weiterbildung parallel zur täglichen Arbeit in den Betrieben auf sich nehmen. Das feste Ziel vor Augen, am Ende der Weiterbildungszeit den Abschluss und den Titel „Staatlich geprüfter Techniker im Schwerpunkt Maschinentechnik“ zu erhalten, sorgt für ausreichend Motivation und Durchhaltevermögen.

Am Samstag, den 08.09.2018 gestaltete sich der Unterricht allerdings anders. Die Studierenden besuchten zusammen mit den Lehrkräften Andreas Franz und Burkhard Schneider die Firma Heck+Becker in Dautphetal. Christin Werner, Studierende der Klasse, hatte den Besuch in „ihrem Betrieb“ organisiert. Im Unterricht im Lerngebiet Fertigungsprozesse waren zuvor verschiedene urformende Fertigungsverfahren der Gießereitechnik behandelt worden; zu diesen gehört u.a. das Druckgießverfahren. Insbesondere bei der Konstruktion und der Fertigung der notwendigen Gießformen ist die Firma Heck+Becker ein wahres „Schwergewicht“. 185 Mitarbeiter stellen bis zu 125 Formen pro Jahr mit einem Maximalgewicht von 90 Tonnen her. Das hauseigene Druckguss-Technologie-Center (DTC) ermöglicht es, die Qualität der Formen vor der Auslieferung in mehreren Testläufen zu prüfen und den Gießvorgang damit stetig zu optimieren. In dem DTC, in dem auch Kleinserien gegossen werden, begrüßte der Leiter des Centers, Herr Benjamin Jung, die Besuchergruppe. Der Entstehungsprozess eines Druckgussteils stellte Herr Jung anhand der Fertigung einer Kupplungsglocke für einen PKW vor. Nach der Bereitstellung der Aluminiumschmelze in einem speziellen Ofen, der eine Schmelzleistung von 1000 kg/h erzielt, wird die Schmelze mittels Spektralanalyse überprüft. Hiermit wird sichergestellt, dass die Schmelze die exakte Zusammensetzung der Legierungselemente besitzt. Der Abguss erfolgt anschließend in einer Kaltkammerdruckgussmaschine, die mit einer Schließkraft von 3200 Tonnen die beiden Werkzeughälften der Druckgussform zusammenhält. Am Ende dieses Prozesses steht die einbaufertige Kupplungsglocke, deren Qualität abschließend mittels Röntgenanalyse überprüft wird.

Anschließend besichtigte die Besuchergruppe die Abteilung Werkzeugbau. Nach der spanenden Fertigung der Einzelkomponenten für die Gießformen, werden diese zur kompletten Baugruppe Druckgusswerkzeug montiert. Viele bewegliche Werkzeugteile müssen exakt aufeinander abgestimmt werden, um die spätere Funktion sicher zu stellen. Für diese  anspruchsvolle Arbeit benötigen die Werkzeugmechaniker großes handwerkliches Geschick und ein hohes Qualitätsbewusstsein.

Ein Besuch in der Lehrwerkstatt stellte den Abschluss der Betriebsbesichtigung dar. Dass die Ausbildung bei Heck+Becker einen hohen Stellenwert hat, zeigt sich in der breiten Palette der Dualen Ausbildungsberufe und verschiedenen Studium Plus-Angeboten (Duales Studium).

Die Studierenden der Dillenburger Fachschule und die Lehrkräfte bedanken sich bei der Firma Heck+Becker für diesen sehr lehrreichen „Unterrichtstag“.   

thumb HeckBeckerDie Besuchergruppe der Gewerblichen Schulen Dillenburg vor der Kaltkammerdruckgussmaschine bei der Firma Heck+Becker in Dautphetal

 

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